Aktuelles

"Umstädter" (OGV), Ausgabe 01/2022

Odenwälder Bote, 15.05.2022

 

eigene Pressemitteilung, 06.05.2022

Unter dem Motto „MÄCHTIG unfair“ steht in diesem Jahr der bundesweite Weltladentag, zu dem auch der Weltladen Groß-Umstadt gerechte Preise und die ehrliche Verteilung der Gewinne entlang globaler Lieferketten fordert.

Anhand zahlreicher Alltagsgegenstände und Produkte machen die Weltläden in ganz Deutschland darauf aufmerksam, dass viele Produzentinnen und Produzenten weltweit kein existenzsicherndes Einkommen aus dem Handel mit ihren Produkten erzielen. „Oft decken die Herstellerpreise für Kaffee, Kakao, Bananen oder Milch nicht einmal die Produktionskosten,“ erläutert Petra Jaegermann vom Vorstand des Weltladens Groß-Umstadt, „und durch die aktuell steigenden Ladenpreise merken wir auf dramatische Weise, wie wichtig existenzsichernde Einkommen und Löhne sind, sowohl in Deutschland als auch weltweit.“

Entlang globaler Lieferketten herrscht laut Weltladen-Dachverband und Forum Fairer Handel ein extremes Macht- und Verhandlungsungleichgewicht. Dies führt dazu, dass große Unternehmen gegenüber Lieferanten und Produzierenden niedrige Preise und unfaire Vertragskonditionen durchsetzen können. In der Regel profitieren die großen Unternehmen von den Gewinnen, während die Produzenten um ihre Existenz kämpfen.

Die Fair-Handels-Bewegung setzt sich für eine rasche Nachbesserung des im Mai 2021 beschlossenen „Gesetzes zur Stärkung der Organisationen und Lieferketten im Agrarbereich“ ein, welches die gravierendsten unlauteren Handelspraktiken verbietet. „Die Bundesregierung sollte schnellstmöglich ein Verbot von Preisen unterhalb der Produktionskosten in Deutschland einführen und sich für eine gerechtere Verteilung der Wertschöpfung entlang der Lieferkette einsetzen“, fordert Anna Hirt, politische Referentin beim Weltladen-Dachverband in Mainz.

Der Weltladentag ist der politische Aktionstag der Weltläden. Er findet zeitgleich mit dem Internationalen Tag des Fairen Handels (World Fair Trade Day) statt.

 

Aktionen zum Weltladentag

Das Team der Genossenschaft hatte am 14. Mai in der Schlossgasse ein großes Banner als „Kundenstopper“ platziert und anhand zahlreicher Alltagsgegenstände und Produkte auf den Stehtischen darauf aufmerksam gemacht, dass viele Produzentinnen und Produzenten weltweit kein existenzsicherndes Einkommen aus dem Handel mit ihren Produkten erzielen.

So hieß es in einem Fall, dass die großen Handelskonzerne und Lebensmittelketten ihre Dumping-Preise „durchboxen“ und somit den Herstellern jedes, auch nur irgendwie akzeptables Grundeinkommen, unmöglich machen.

„Zermürbt bis auf Letzte“ war auf dem Nachbartisch symbolisiert durch eine Kaffeemühle - denn die Kaffee-Kleinbauern in den Herstellerländern müssen ihre verderbliche Ware loswerden, und das nutzen viele Zwischenhändler aus, um maximal an der Preisschraube zu drehen …

Eine Spielzeugeisenbahn mit einem Waggon voller Kaffeebohnen war zum Thema „Kaffeefahrt“ aufgebaut. Der Handel mit Kaffee unterliegt enormen Preisschwankungen an der Börse. Ist das Produkt erst mal in den globalen Lieferketten unterwegs, bestimmen die Händler und Veredler, die das Rohprodukt weiterverarbeiten und vermarkten, den Preis, für die Produzenten ist der Zug dann längst abgefahren und deren Einkommen kaum geeignet, eine Familie zu ernähren, geschweige denn die Kinder zur Schule zu schicken oder den Arzt zu bezahlen.

Nachhaltigkeit, so das Weltladenteam, sei immer auch eine Frage der eigenen, individuellen Entscheidung, und wer Lebensmittel, Kleidung, Kunstgewerbe und vieles mehr „regional-bio-fair“ einkaufe - und nicht nur darüber rede - sei konstruktiver Teil einer gerechteren Welt und trage zum Klimaschutz bei. Diese und weitere Themen sind fester Bestandteil der Weltladen-Philosophie und des Fairtrade-Gedankens.

Odenwälder Bote, 12.11.2021

 

eigene Pressemeldung, 13.07.2021

Im Rahmen einer Unterrichtsreihe mit den Schwerpunkten Nachhaltigkeit und Fairer Handel besuchte eine Gruppe der Einführungsphase (Jahrgangsstufe 11) mit ihrer Lehrkraft Frau Grabowski am Mittwoch, 14. Juli 2021, den Weltladen in Groß-Umstadt.

Petra Jaegermann und Otmar Bäcker vom Weltladenteam hatten ein kleines Programm vorbereitet, so dass die Schülerinnen und Schüler jeweils in Kleingruppen viele Informationen zur Organisation des Weltladens und der Motivation der ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen erhielten. Sehr erstaunt waren sie, dass einerseits so viele Mitarbeiter/innen, nämlich 22 Personen, zur Abdeckung eines Wochendienstplans notwendig sind, andererseits sich aber auch zur Zeit 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer wieder zur Verfügung stellen.

Die Grundidee des Fairen Handels, die Bezahlung der arbeitenden Menschen vor Ort zu sichern und damit deren Lebensbedingungen und die ihrer Familien zu verbessern, war den Schülerinnen und Schülern am Ende der Unterrichtsreihe durchaus bewusst. Die Verantwortlichen des Weltladens waren überaus erfreut über diesen Besuch, denn Aktionen dieser Art sind mit der Hoffnung verbunden, über die Schülerinnen und Schüler und deren Familien die Idee des Fairen Handels weiter in der Bevölkerung zu verbreiten.

eigene Pressemeldung, 07.05.2021

Die Weltladenbewegung macht jedes Jahr am ersten Samstag im Mai mit verschiedenen Aktionen auf wichtige gesellschaftspolitische Themen aufmerksam. In diesem Jahr ging es darum, dass ein Umdenken stattfinden muss. Wie können wir unsere Zukunft  - auch für die nachfolgenden Generationen - lebenswert gestalten?

Das Weltladenteam hat Passanten mit einer ansprechenden Aktion darauf aufmerksam gemacht. Postkarten mit dem Slogan "Gönn' dir Wandel" oder eine Tapete, mit verschiedenen Anregungen beschriftet, lag auf einem Tapeziertisch bereit und lud zum Lesen oder Schreiben ein.

Das Schaufenster war passend dekoriert: "Renoviert ihr euren Laden?" fragten einige Kunden. "Nein, wir wollen damit auf unsere Aktion aufmerksam machen." So entstanden anregende Gespräche und anhand der vielen Statements auf der Tapete war zu sehen, dass sich einige Leute schon Gedanken gemacht haben, wie jeder für sich mit kleinen Schritten etwas verändern kann.

 

Einige Beispiele:

  • weniger Fleisch essen
  • kleine, energiesparende oder Elektroautos fahren
  • mit dem Fahrrad fahren
  • Plastikmüll – wo möglich – vermeiden
  • Zigarettenkippen nicht in der Umwelt entsorgen
  • Einkäufe gut planen und auch verbrauchen
  • regional einkaufen
  • faire Bezahlung für alle Erzeuger
  • nachhaltiger Umgang mit der Natur
  • u.v.m.