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Kaffeegeschichte

Kleine Kulturgeschichte des Kaffees

Das Wort Kaffee lässt sich auf das arabische qahwa zurückführen, das neben Kaffee auch Wein bezeichnen kann. Über das Türkische kahve gelangte es ins Italienische (caffè) und von dort ins Französische, dessen Wortform café ohne große lautliche Änderungen ins Deutsche übernommen und nur in der Schreibweise angepasst wurde. Es wird angenommen, dass die Region Kaffa im Südwesten Äthiopiens das Ursprungsgebiet des Kaffees ist. Dort wurde er bereits im 9. Jahrhundert erwähnt. Von Äthiopien gelangte der Kaffee vermutlich im 14. Jahrhundert durch Sklavenhändler nach Arabien. Geröstet und getrunken wurde er dort aber wahrscheinlich erst ab Mitte des 15. Jahrhunderts. Der Kaffeeanbau brachte Arabien eine Monopolrolle ein. Handelszentrum war die Hafenstadt Mocha, auch Mokka genannt, das heutige al-Mukha im Jemen.

Im 16. Jahrhundert eroberte der Kaffee das Persische und das Osmanische Reich. Für Kairo ist das Getränk erstmals 1532 verbürgt, daneben verbreitete es sich in Syrien und Kleinasien. 1554 wurde das erste Kaffeehaus in Istanbul eröffnet. Zeitweise war Kaffeegenuss verboten, Kaffeehäuser wurden niedergerissen und Kaffeetrinker starker Verfolgung ausgesetzt. Endgültig anerkannt wurde das Getränk schließlich im Zuge der Reformpolitik der Tanzimat ab 1839.

Ab 1592 entstanden in Europa Kaffeehäuser. Das erste deutsche Kaffeehaus stand bereits 1673 in Bremen, und 1694 gab es in Hamburg vier Kaffeehäuser.

Zunächst waren die Kaffeepflanzen nur in Afrika und Arabien verbreitet, doch bald begann die Kultivierung in anderen geeigneten Regionen. Die ersten Versuchsanpflanzungen außerhalb Afrikas und Arabiens erfolgten ab 1658 in Ceylon und ab 1696 auf Java. Von diesen Plantagen gelangten 1710 mehrere Exemplare nach Europa und wurden hier in verschiedenen botanischen Gärten kultiviert.

Ab 1718 brachten die Holländer, Franzosen und Portugiesen den Kaffee nach Surinam, Cayenne, Martinique, Guadeloupe und Brasilien, wo wie überall in der lateinamerikanischen Plantagenwirtschaft afrikanische Sklaven arbeiten mussten. Bereits gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Kaffee zu den am weitesten verbreiteten Kulturpflanzen in den Tropen. Dies ist auch auf die Ausbreitung der europäischen Kolonien zurückzuführen, ohne die die heutige weltweite Verbreitung des Kaffees nicht zu verstehen ist.

Kaffee war ursprünglich sehr teuer, deshalb konnten sich nur gut situierte Bürger und Aristokraten das aromatische Getränk leisten. Von ärmeren Bevölkerungsschichten und in Krisenzeiten wurde er durch Produkte wie Muckefuck, Malzkaffee, Stragelkaffee oder Zichorie ersetzt. Der heute nur noch wenig verbreitete Ausdruck echter Bohnenkaffee entstand zur Abgrenzung gegenüber den ebenfalls als Kaffee bezeichneten Ersatzprodukten.

In einigen Ländern hat sich der nachmittägliche Genuss des Kaffees als eigene Mahlzeit etabliert.

In den ärmeren Bevölkerungsschichten blieb das Getränk aber lange etwas Besonderes. Er wurde Besuchern im speziellen Kaffeegeschirr vorgesetzt, blieb Sonntagsgetränk und Bestandteil von Festmahlzeiten.

Die Arten Arabica (Coffea arabica) und  Robusta (Coffea canephora) liefern 98 % des weltweit erzeugten Rohkaffees. Robusta-Kaffee stammt meist aus Westafrika, Uganda, Indonesien und Vietnam, aber auch aus Brasilien und Indien. Arabica-Kaffee wird vor allem in den Ländern Lateinamerikas, in Ostafrika, Indien und Papua-Neuguinea angebaut. 70 % des Kaffees kommt aus kleinbäuerlichen Betrieben. Die bedeutendsten Abnehmerländer sind die USA, Deutschland, Frankreich, Japan und Italien.

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Quelle: Wikipedia